Freitag, 3. Juni 2011

Kreuz im Nacken

Möge Gott dich stets in seiner Hand halten, seine Faust aber nie fest schließen!


Endlich habe ich mal 2 anständige Fotos von meinem Nacken-Tattoo, das will ich hier schon lange zeigen...
Gestochen von einem polnischen Künstler on the road, bei einem Bekannten in Neuss - ich kann überlegen so lange ich will, peinlicher Weise fällt mir sein Name nicht mehr ein - vor etwa 3 Jahren. Das Stechen, etwas mehr als ne Stunde alles in allem, war total entspannt und total unspektakulär schmerzarm. Nur das Vibrieren war krass, durch die Wirbelsäule bis ins Steißbein, teilweise hab ich es bis in die Beine rein gespürt, faszinierendes Gefühl... 

Ich wollte damals meine späte Konfirmation damit verewigen, die mir viel bedeutet hat und ein Zeichen meines Glaubens bei mir tragen.
Ich stolperte beim anschauen anderer Kreuz-Tattoos über solche, die wirkten als wären Glasnuggets oder Edelsteine eingebaut und das fand ich spannend, deshalb ließ ich diesen Einfluss mit in den Entwurf einfließen. Die Form hat finde ich etwas fließendes, weibliches, was ich beabsichtigt habe, ebenso wie die Endung in einer Tränenform...

In diesem Fall steht die Träne für verschiedene Aspekte, zum einen für meinen Kummer darüber, dass zu allen Zeiten Religion als Mittel zum Zweck, als Deckmantel und fadenscheinige Rechtfertigung für Kriege, Unterdrückung und Mord genutzt wurde, zum anderen dafür, dass es mich betrübt und schmerzt wie die katholische Kirche noch heute mit lesbischen oder schwulen Christen umspringt. Wie kann man von Gottes Liebe predigen und Liebe gleichzeitig mit Hass und Ablehnung begegnen?! Auch gewisse Erziehungsideale und einige andere Dogmen jener Kirche sind in meinen Augen so sinnfrei wie verachtenswert und es macht mich sehr sehr traurig, dass sie heute noch so viel Macht über so viele Menschen haben...

Kein Wunder, dass ich Protestantin bin. Gleichzeitig denke ich aber ökumenisch. Wir sind alle Christen. Und dann ist da noch die Spaltung zwischen Christentum und Judentum, die ich zwar begreife, aber so extrem einfach nch annehmen kann, denn wie kann ich mich als Mensch, dessen Zentrale Glaubensfigur dem Judentum angehörte, gleichzeitig von dieser Religion völlig abwenden?? Kann ich eben nicht.

Letztlich ist die weibliche Form und die Träne auch noch ein Tribut an Maria Magdalena, meine Namensgeberin und liebste Figur des neuen Testaments. Ihr unsterbliche Liebe und Treue, die sie in ihrer Trauer zeigt haben mich jeher berührt und beeindruckt... an ihr richte ich meine eigene Liebe aus.

Nun kennt ihr auch die Symbolik hinter diesem meiner Tattoos. Ich hoffe, es gefällt euch!

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