Mittlerweile trifft man jedes Jahr mehr bekannte Gesichter und das macht den Tag dort zu etwas wirklich Besonderem, das ich um nichts missen möchte! Auch diesmal habe ich tolle neue Bekanntschaften gemacht, darunter die wunderbaren Mister und Misses Frosch, Martin von "Gelocht und scharf gestochen" und konnte den Kontakt zu anderen tollen Menschen festigen. Eine besonders 'nachhaltige' neue Bekanntschaft allerdings ist die von Anke, der grenzgenialen Tätowierin, der ich nun Tattoos nummer 6 und 7 verdanke.
Das im Blick setzte Anke das Herzchen hinter mein Ohr und stach erstmal die Outlines.
Um den Aufwand geringer zu halten zeichnente sie danach erstmal das zweite Tattoo vor, der eine weitaus ernstere Bedeutung hat.
Es ist eine lila Träne mit ebenfalls schwarzer Outline und denselben weißen Lichteffekten. Diese Träne steht für den Schmerz und die Trauer in meinem Leben, aber auch dafür, dass ich das Licht der Hoffnung nie aus den Augen verloren habe und gelernt habe, zu Trauern ohne mich davon kaputt machen zu lassen. Da sich der Familienrat gegen ein Tattoo im Gesicht ausgesprochen hatte, brauchte ich eine Alternative und wählte meine linke Hand.
Zuerst hatte ich die Stelle hinterm linken Ohr favorisiert, also direkt gegenüber vom Herzchen, aber ich mochte die Idee, dass eine fortgewischte Träne an der Hand 'hängen bleibt' und sich dort in das Tattoo verwandelt. Das sagte ich Anke, sie gab mir aber zu bedenken: "Du weißt schon, dass das ein typisches Knast-Tattoo ist?!" Das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Meine Frau, die dabei war, antwortete Anke, an mich gewandt: 'Passt zu deiner Kindheit." Outch! Aber Recht hatte sie. Es ist leider wahr, unter anderem ist die Epilepsie, die mich heute davon abhält, Tätowiererin zu werden, ein Souvenir aus jener Zeit... Damit war das entschieden.
Dazu trug auch Ankes hochprofessionelles, sehr konzentriertes Arbeiten bei. Ich fühlte mich absolut wohl bei ihr. Sie war sehr gewissenhaft, mischte das lila sorgfältig und total geduldig an bis es wirklich mein lila war und arbeitete ruhig und einfühlsam. Den Rest machte ihre wundervolle Rotary-Maschine aus, die so leise und vibrationsarm vor sich hin schnurrte, dass es ein Genuss war!!
Das kleine Herzchen hinterm Ohr war so auch schnell und angenehm ausgefüllt, lediglich an einer kleinen Stelle am Schädelknochen hats doch ein bisschen gebissen. Als ich das erste Foto vom fertigen Herz sah, konnte ich nur übers ganze Gesicht strahlen! Endlich!!!
Mein Symbol für mein jetziges Leben, das ich meiner Familie, meiner Frau, meinen Freunden, vor allem aber mir selbst verdanke!
DANKE!!
Nun sind meine beiden neuen Schätze bereits 2 Tage alt und machen sich richtig gut. Die Träne braucht mehr Salbe als das Herz und der Finger ist auch immernoch ganz leicht geschwollen, aber es wird ständig besser! Nur auf der rechten Seite zu schlafen traue ich mich noch nicht... Aber wen interessiert ein so minimaler Preis schon für zwei Tattoos, die so glücklich machen und einem so viel bedeuten?!